Saarbrücken. „Teilzerstörtes Gebäude nach einem Unwetter.“ Diese Meldung war der Startpunkt für den zweiten Ausbildungssamstag an der Landesfeuerwehrschule in Saarbrücken, den Zugtruppführer Peter Dörr für die Helfer des THW St. Ingbert ausgearbeitet hatte.
Zu Beginn des Ausbildungssamstages erkundeten die THW-Helfer das betroffene Gebäude und suchten es sowohl im inneren als auch im äußeren Bereich nach Personen sowie beschädigten Gebäudeteilen ab. Dabei wurde eine verletzte Person aufgefunden, die allerdings unter einer einsturzgefährdeten Treppe lag. Außerdem stellten die Helfer fest, dass das gesamte Treppenhaus beschädigt ist. Somit hatten sie einige Schwierigkeiten zu meistern: Um die Person sicher zu retten, stützten sie zunächst die Treppe ab. Anschließend sollte die verletzte Person aus dem Haus gebracht werden. Da jedoch nicht alle Stockwerke frei zugänglich waren, wurde die Person mit dem Abseilgerät abgelassen und schließlich dem Rettungsdienst übergeben.
Wie wichtig die Erkundung in der Realität ist, sollte sich dann auch wenige Minuten später zeigen: Der Baufachberater des THW Ortsverbandes St. Ingbert wurde zu einem Dachstuhlbrand nach Ommersheim alarmiert. Seine Aufgabe vor Ort war es, die Tragfähigkeit der Decke über dem Obergeschoss zu beurteilen. Die Deckenkonstruktion aus Holz hatte nach dem Brand große Auflasten aus der zerstörten Dacheindeckung und dem eingebrachten Löschwasser zu tragen und drohte die Einsatzkräfte zu gefährden.
Parallel dazu bot sich nach einer kurzen Pause den Helfern an der Landesfeuerwehrschule eine weitere Übungslage: Nach einem Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen hatten die Helfer des THW St. Ingbert die Aufgabe, die beiden Personen mit Hilfe von hydraulischem Rettungsgerät sowie der Hebekissen aus ihrer Lage zu befreien.
„Die Ausbildung auf der Landesfeuerwehrschule und der zwischenzeitliche Einsatz zeigten, wie notwendig und wichtig die gezielte Vorbereitung der Helfer auf den Ernstfall ist. Diese Vorbereitung betrifft nicht die großen Dinge, sondern auch die kleinen Handgriffe müssen sitzen und immer geübt werden. Hierfür bot die Örtlichkeit der Landesfeuerwehrschule hervorragende Möglichkeiten.“, so das Fazit von Peter Dörr.