St. Ingbert/Plauen: Helfer des THW St. Ingbert nehmen in Plauen (Sachsen) einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) für den Trupp Einsatzstellensicherung (ESS-Trupp) in Empfang.
Überwachung von einsturzgefährdeten Gebäuden und Trümmerstrukturen, Deiche, Hanglagen oder in Hochwassersituationen – überall dort kann das Einsatzstellensicherungssystem (ESS) des THW St. Ingbert zum Einsatz kommen. Mit dem ESS werden Einsatzstellen aller Art überwacht und die Rettungskräfte frühzeitig vor weiteren Gefahren gewarnt. Das ESS gehört zu den modernsten Systemen zur Überwachung und Vermessung von Einsatz- und Gefahrenstellen. In diesem Monat konnte der ESS-Trupp des THW St. Ingbert endlich sein eigenes Fahrzeug in Empfang nehmen. Als Grundfahrzeug dient ein Mercedes-Benz Sprinter, den drei Helfer Anfang September beim Sonderfahrzeugbauer Binz in Plauen abholen konnten.
- Motorleistung: 105 kW (143PS)
- Länge: 5.932 mm
- Breite: 2.345 mm
- Höhe: 2.800 mm
- Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg
Der Mannschaftsraum für bis zu vier Personen ist zugleich der Arbeitsbereich mit klappbaren Arbeitstischen, Magnettafeln, Stauraum und einer Funkkonsole. Auch im Vorder- und Hinterraum des Fahrzeugs befindet sich genug Stauraum für das ESS.
Die Helfer im ESS-Trupp im THW St. Ingbert verfügen über eine spezielle Ausbildung und Fähigkeiten im Bereich Vermessung und Einsatzstellensicherung. Darüber hinaus stellt der ESS-Trupp beratende Fähigkeiten im Bereich der Bewertung von Bauwerksschäden zur Verfügung. Der ESS-Trupp ist eine Teileinheit im THW, bundesweit gibt es 16 ESS-Trupps.
Im Wesentlichen besteht das ESS aus einem Tachymeter (zur Ermittlung von Horizontalrichtungen, Vertikalwinkeln und Schrägstrecke zum Objekt), einem Stativ und einem Rechnersystem. Per Funk oder Kabel mit dem Tachymeter verbunden lassen sich aus sicherer Entfernung millimetergenaue Messungen durchführen. Das ESS erkennt so frühzeitig kleinste Veränderungen durch Messung der Bewegungen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Erkundung von hochwassergefährdeten Bereichen. Schnell können Straßenzüge oder ganze Ortschaften auf ihr Höhenprofil untersucht werden. So erkennen die Einsatzkräfte, wo das Hochwasser zuerst ankommen wird.
Im THW St. Ingbert wird der ESS-Trupp außerdem von den Baufachberatern ergänzt. Baufachberater werden bei Einsätzen nach Gebäudeschäden gefordert. Ein Sachkundiger, z.B. ein Bauingenieur, soll die Einsatzleitung unterstützen. Für einen Baufachberater ist die berufliche Qualifikation eines Bauingenieurs, Architekten oder Meister im Bauhauptgewerbe Voraussetzung. Außerdem natürlich die entsprechende Ausbildung des THW. Baufachberater erfüllen die Funktion eines Technischen Beraters in einer Führungsstelle.