St. Ingbert. Über 20 Helfer des THW Ortsverbandes St. Ingbert stützten am Donnerstag, 11. Mai 2021 ein teilweise einsturzgefährdetes und leerstehendes Wohnhaus in der St. Ingberter Innenstadt ab und schützten so das betroffene sowie die umliegenden Häuser vor schlimmerem.
Um 15.45 Uhr wurde der Technische Zug des THW Ortsverbandes St. Ingbert von der Unteren Bauaufsichtsbehörde der Stadt St. Ingbert (UBA) über die Integrierte Leitstelle Saarland (ILS) zu einem Einfamilienhaus in der Blieskasteler Straße alarmiert. Die UBA wurde zuvor vom Bewohner eines Nachbarhauses verständigt, der Lärm aus dem betroffenen Haus wahrnahm und bereits eine einstürzende Wand o.Ä. vermutete.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte wurde durch die UBA und einen hinzugezogenen, externen Statiker die Einsturzgefahr des seit Jahren leerstehenden Hauses bereits festgestellt. Einsatzauftrag für das THW St. Ingbert war das Abstützen einer seitlichen Wand, die an das Nachbarhaus angrenzt.
Beim Betreten des Hauses stellten die Helferinnen und Helfer fest, dass ein Teil einer Wand zu einem der Nachbarhäuser teilweise zusammengestürzt war. Eine Zwischendecke zum Obergeschoss existierte nicht mehr, sodass die Überreste dieser Wand durch nichts mehr gehalten wurden. Ein weiteres Problem offenbarte sich den Einsatzkräften beim Blick nach unten. Im Erdgeschoss war der Boden im Sandstein teilweise ausgeschachtet worden, vermutlich, um eine Art Keller auszuheben. Der „Kellerboden“ lag zudem voller Schutt. Dadurch bot sich zunächst keine Möglichkeit Stützen standfest in dem Gebäude aufzustellen. Außerdem war das verlassene Haus noch ans Stromnetz angeschlossen, sodass es zuerst stromlos geschaltet werden musste.
Nachdem im „Keller“ des Gebäudes ein fester Untergrund geschaffen wurde, konnten zwei ca. 4,50 Meter hohe Schnellbaustützen aus Aluminum aufgestellt werden, die mit Gerüstmaterial ausgesteift wurden.
Die Einsatzstelle wurde der UBA übergeben, der Einsatz war gegen 23.00 Uhr beendet. Im Einsatz waren 23 Helferinnen und Helfer des Technischen Zugs sowie fünf Einsatzfahrzeuge.